Du hast mich sicher schon sehr oft und in der ganzen Stadt gesehen. Wenn du runter schaust, begegne ich dir überall: auf Gehsteigen, vor und in Ämtern oder am Bahnhof, auf großen öffentlichen Flächen oder auf dem Flughafen.

Ich liege aber nicht einfach nur so herum. Nein, ich mache einen sehr wichtigen Job. Meine Aufgabe ist es, blinde und sehbehinderte Menschen sicher über die Straße oder durch ein Gebäude zu leiten, um ihnen Orientierung und somit ein selbständiges Bewegen zu ermöglichen.

Blinde und sehbehinderte Menschen fühlen mich mit dem Taststock und auch mit ihren Füßen.

•  Liege ich in Gehrichtung, können sich sehgeschädigte Menschen mit ihrem Stock an meinen Rillen entlang tasten. Damit lässt sich die Richtung besser einhalten und sie kommen nicht von ihrem Weg ab.

• Liege ich quer zur Gehrichtung, dann zeige ich etwas an. Sehgeschädigte Personen wissen sofort, dass hier ein wichtiger Punkt ist: zum Beispiel ein Straßenübergang, eine Haltestelle oder der Eingang zu einem bedeutenden Gebäude.

•  Bei den Haltestellen zeigen Noppenfelder die Position der ersten Türe an.

Die Funktion ist denkbar einfach: Es gibt Rillen- und Noppenplatten, die leicht mit einem Blindenlangstock und/oder den Füßen ertastet und unterschieden werden können. Die sehgeschädigten Menschen nutzen die tastbaren Einrichtungen in Kombination mit den natürlich gegebenen Informationen wie Hausmauer, Gehsteigkante, etc.
Als „Grazer T“ bezeichnet man die tastbaren Aufmerksamkeitsfelder bei Fußgängerübergängen (T-förmige Anordnung von Rillenplatten). Daneben befindet sich eine Nullabsenkung des Gehsteiges für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren oder Personen mit Kinderwägen.
Du siehst also, ich habe eine sehr ver-antwortungsvolle Aufgabe. Ich leite blinde und sehbehinderte Menschen sicher durch die Stadt und beschütze sie vor Gefahren.